7 Ds of Bystander Intervention: Zivilcourage in der Praxis

Wenn du Zeuge einer Situation wirst, die für dich nach Belästigung oder Diskriminierung aussieht, ermutigen wir dich aktiv eingreifen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du intervenieren kannst, findest du hier sieben einfache Möglichkeiten.

Was immer du tust, achte auf deine eigene Sicherheit!


DIAGNOSE

Achte auf den Raum und die Menschen um dich herum. Lerne Körpersprache lesen, und erkenne verschiedene Formen von Belästigung und Grenzverletzung. Nur wer Probleme sehen kann, kann Lösungen finden und Menschen unterstützen.

DIREKT

  • Sei klar und deutlich! Sprich die gewaltausübende Person direkt an und sage ihnen, dass es sich hier um Belästigung handelt und sie damit aufhören soll.
  • Oder sprich die betroffene Person an und frage, wie es ihr geht. Biete der Person deine Unterstützung an oder schlage vor, die Situation gemeinsam zu verlassen.

DAVON ABLENKEN 

  • Versuche, die Situation indirekt zu deeskalieren, indem du für eine Ablenkung sorgst: Beginne ein Gespräch mit der gewaltausübenden Person. Frage nach der Uhrzeit oder nach dem Weg.
  • Werde kreativ: Fange an laut zu singen oder zu tanzen. Lenke die Aufmerksamkeit von der Person ab, die Unterstützung braucht und gib ihr dadurch die Möglichkeit sich aus der Situation zu befreien, wenn sie das möchte.

DELEGIERE 

  • Wenn du dich selbst nicht traust aktiv einzugreifen, bitte eine andere Person zu helfen. Dies kann ein Freund, ein Barkeeper oder eine andere Person sein, die du siehst.
  • Weise auf den Vorfall hin und bitte sie um Unterstützung.
  • Wenn du jemanden einbeziehen möchtest, der weiter weg ist, sprich diese Person gezielt an: “Kannst du im roten Pullover, bitte dieser Person helfen?”

DANACH 

  • Wir können nicht immer direkt eingreifen, aber es ist immer möglich, Betroffene nach einem Vorfall zu unterstützen. Sprich die betroffene Person an und frage, ob es ihr gut geht oder ob du etwas für sie tun kannst (z. B. einen Freund anrufen, it ihr auf Rettungswagen warten etc.).

DOKUMENTIERE

  • Wenn du dich nicht sicher fühlst oder du dich nicht traust zu helfen, kannst du die Situation dokumentieren (Notizen, Bild, Video), um der betroffenen Person die Möglichkeit zu geben, dieses Material später zu verwenden, z. B. für eine Anzeige bei der Polizei. Teile der betroffenen Person mit, dass du für eine Zeugenaussage zur Verfügung stehst.
  • Veröffentliche nie Video/Foto von einem Übergriff ohne die Zustimmung der Betroffenen.
  • Wenn jemand keine Hilfe will, respektiere die Entscheidung.
  • Wenn du das Gefühl hast, dass das Leben der Person in unmittelbarer Gefahr ist, alarmiere die Polizei. Denke jedoch daran, dass die Polizei nicht für jede Person eine gute Wahl ist.

DISKUTIERE

  • Es ist wichtig andere für Diskriminierung und Privilegien zu sensibilisieren, je offener wir über Probleme und Vorfälle sprechen, desto klarer werden die Grenzen unseres Safer Spaces.
  • Frage deine Freund*innen, Veranstaltende, Festivals und Künstler*innen, was sie tun, um marginalisierte Gruppen zu schützen und schlage ihnen Möglichkeiten vor, wie sie selbst aktiv werden können.